Herpes Zoster entsteht, wenn das Immunsystem geschwächt ist und die im Körper verbleibenden Varizella-Zoster-Viren – bekannt als Auslöser der Windpocken – erneut aktiv werden. Laut Prim. Univ.-Doz. Dr. Robert Mülleger, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie, erkranken in Österreich jährlich mehr als 30.000 Menschen. Rund ein Viertel bis ein Drittel der Bevölkerung ist im Laufe des Lebens betroffen, wobei Personen über 50 Jahre besonders gefährdet sind. Typische Beschwerden sind brennende Nervenschmerzen, Fieber und juckende Bläschen auf der Haut. Die Krankheit klingt in der Regel nach zwei bis vier Wochen ab.
Etwa 6 % der Patient:innen müssen aufgrund schwerer Verläufe im Krankenhaus behandelt werden. Nach einer Gürtelrose kann zudem das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall steigen. Laut Priv.-Doz.in Mag.a Dr.in Maria Paulke-Korinek vom Gesundheitsministerium ist die Nachfrage nach dem Impfstoff derzeit enorm – die verfügbaren Dosen waren innerhalb von zwei Tagen vergriffen. Besonders in Arztpraxen komme es zu Engpässen, während öffentliche Gesundheitszentren besser ausgestattet seien. In ganz Österreich sind rund 2.100 Stellen zur Durchführung der Impfung berechtigt. Nachbestellungen laufen, und im Laufe des Novembers wird mit weiteren Impfstofflieferungen gerechnet.
Gesundheitsministerin Korinna Schumann betonte, dass die Gürtelrose-Impfung ab sofort parallel zu Influenza- und Pneumokokken-Impfungen angeboten werde. Ziel sei es, allen Menschen – unabhängig von Einkommen oder sozialem Status – einen einfachen Zugang zu diesem wichtigen Schutz zu ermöglichen.