Hausärzt:in 10/2025
Ärzt:in Assistenz 2025

PCOS und Postmenopause

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Rund 400 Teilnehmer:innen zählte der Menopause-Andropause-Anti-Aging-Kongress 2025, zu dem die Österreichische Menopausegesellschaft vom 23. bis 25. Oktober ins Hotel Savoyen Vienna lud. Bei der wissenschaftlichen Sitzung "Gynäkologische Endokrinologie und Menopause" war ein Vortrag dem Polyzystischen Ovarsyndrom gewidmet.
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Medizinische Expertise
Johannes Ott

Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. Johannes Ott (Stv. Leiter der Klinischen Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, MedUni Wien)

Assoc.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Johannes Ott beleuchtete in seinem Vortrag die Frage, ob und in welcher Form das polyzystische Ovarsyndrom (PCOS) über die reproduktive Lebensphase hinaus langfristige Auswirkungen auf die postmenopausale Gesundheit hat. Zunächst ging der stv. Leiter der Klinischen Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin an der MedUni Wien auf die Diagnosekriterien ein: Heute wird PCOS gemäß den Rotterdam-Kriterien definiert, die das Vorliegen von zwei der drei Merkmale erfordern: Oligo-/Anovulation, klinische oder biochemische Hyperandrogenämie und polyzystisches Ovar (PCO). Im reproduktiven Alter betrifft das Syndrom etwa 8–12 % der Frauen, wobei die Häufigkeit leicht von den Diagnosekriterien abhängt.

In der Postmenopause verlieren die Rotterdam-Kriterien jedoch ihre Gültigkeit, da Zyklusstörungen und ovarielle Morphologie nicht mehr beurteilbar sind. Damit wird es schwierig, zwischen Frauen zu unterscheiden, die tatsächlich früher ein PCOS hatten, und jenen, die nie betroffen waren – besonders wenn keine Vorgeschichte (z. B. Infertilitätsbehandlung oder dokumentierte Hormonanalysen) vorliegt.