Die Legionärskrankheit ist eine schwere Form der Lungenentzündung und verläuft trotz möglicher Antibiotikabehandlung in 5-10 % der Fälle tödlich. In Österreich steigt die Zahl gemeldeter Fälle in den letzten Jahren kontinuierlich an. Die Bakterien vermehren sich in Warmwassersystemen wie Duschen oder Whirlpools.
Die europäische Leitlinie empfiehlt routinemäßige Legionellentests bei allen hospitalisierten Lungenentzündungspatient:innen. Bisher wurde der klinische Nutzen dieses Ansatzes jedoch nicht systematisch untersucht. Die Studie zeigt, dass der schnelle mikrobiologische Test zu einer verbesserten Patientenversorgung und einem rechtzeitigen Beginn einer gezielten Antibiotikatherapie führen. Dadurch werden weniger Breitbandantibiotika genutzt, und dies minimiert die antibiotikabedingten Nebenwirkungen und hilft bei der Vermeidung antimikrobieller Resistenzen.
Die Studie fand zusätzlich heraus, dass mehr als ein Drittel der Patient:innen im Mittel vier Tage länger mit Antibiotika behandelt wurden als in den aktuellen Leitlinien empfohlen, selbst nach Erreichen der klinischen Stabilität. Die Wissenschaftler:innen hoffen, dass die Studie zu einem verantwortungsvollen Antibiotikaeinsatz beiträgt, um den Resistenzdruck zu reduzieren.