Hausärzt:in 11/2025
Ärzt:in Assistenz 2025

Covid-19 Saison bereits begonnen

Während die saisonale Influenza jetzt erst langsam startet, treten bereits vermehrt Covid-19 Fälle im Spital auf. Für über 60-Jährige wird daher eine Impfung empfohlen bzw. ein Test mit anschließender medikamentöser Behandlung. 

Wie bereits im letzten Jahr, kann man auch in diesem Herbst einen Anstieg der Virusbelastung im Abwassermonitoring sehen. Außerdem ist bereits ein Drittel der Spitalsaufnahmen wegen schwerer Atemwegserkrankungen in der vergangenen Woche aufgrund von Covid-19. Das SARI-Dashboard zeigt: In der 42. Kalenderwoche (Mitte Oktober) waren 31 % der Hospitalisierungen wegen schwerer Atemwegserkrankungen durch SARS-CoV-2 bedingt. Die Influenza machte gerademal einen Anteil von 0,2 % aus, Pneumokokken einen von 0,9 % und RSV einen von 0,1 %. Zuletzt, in der 46. Kalenderwoche lag der Anteil von Covid-19, bei noch nicht vollständige Daten, bei 18,7 %, jener von Influenza bei 2,3 %, und die Pneumokokken waren für 0,9 % dieser Spitalsaufnahmen verantwortlich. SARS-CoV-2 übertrifft momentan die Influenza an ausgelöster "Krankheitslast" bei weitem.

Im Jahr 2024 hat Covid-19 mehr Todesfälle gefordert als Influenza. Zum Vergleich, im vergangenen Jahr starben in Österreich 1.212 durch SARS-CoV-2 Infektionen, während an Brustkrebs 1.775 und an Prostatakrebs 1.434 Menschen starben. Influenza war bei 624 Opfern die Todesursache. 

Während Kinder eine SARS-CoV-2-Infektion oft ohne Symptome überstehen, und bis zum Alter von 50 Jahren meist milde Erkrankungsverläufe wahrscheinlich sind, haben über 60-Jährige viel häufiger schwere Verlaufsformen, und auch lebensgefährliche Komplikationen treten häufiger auf. 

Diese Alterspyramide ist daher auch Grundlage der Empfehlungen. Denn die Covid-19-Auffrischungsimpfung wird allen Personen ab dem vollendeten zwölften Lebensjahr empfohlen, die das Risiko eines möglichen schweren Krankheitsverlaufs reduzieren möchten. Bevorzugt empfohlen wird eine einmalige Impfung im Herbst für Personen mit speziellen Indikationen, wie chronische Erkrankungen, sowie allen Personen ab dem 60. Lebensjahr und dem Personal des Gesundheitswesens. Die Impfung kann eine SARS-CoV-2 Infektion nicht verhindern, schützt aber vor schweren Krankheitsverläufen. 

Bei diesen Risikopersonen, ältere Menschen oder chronisch Kranken, empfiehlt sich im Verdachtsfall einen Test auf SARS-CoV-2 durchzuführen. Bei einer bestätigten Infektion besteht die Möglichkeit einer medikamentösen Behandlung mit Nirmatrelvir/Ritonavir. Diese Behandlung sollte schnellstmöglich gestartet werden. Die Therapie senkt die Häufigkeit für Spitalseinweisungen im Vergleich zu nicht Behandelten um die Hälfte. Für Menschen mit hohem Risiko für schwere Verläufe ist der Nutzen daher höher. Es muss nur bei bestimmten Grunderkrankungen der Leber, oder Niere, beachtet werden, dass eine Dosisanpassung notwendig ist.