HAUSÄRZT:IN: Der Einsatz von systemischen Therapien anstelle von lokalen muss bei Kindern mit atopischer Dermatitis (AD) vorsichtig abgewogen werden. Gibt es dabei Schwierigkeiten?
Prof.in KINACIYAN: In den Guidelines findet man das Stufenschema – beginnend mit der Basispflege, topischen Medikamenten, dem Einsatz von Antiseptika-Bädern und juckreizlindernden Maßnahmen. Nur bei schweren Fällen, in denen diese Maßnahmen versagen, kommen bei Kindern Systemtherapien mit Biologika oder JAK-Inhibitoren in Frage. Insbesondere bei JAK-Inhibitoren ist Vorsicht geboten, da sie stark immunsuppressiv wirken und häufig zu Infektionen der oberen Atemwege und vor allem zur Herpesvirus-Aktivierung an der Haut führen können.