Statine sind die weltweit am häufigsten verordneten Medikamente, und werden bei hohen Cholesterinwerten verschrieben, um vor Arterienverkalkung, Herzinfarkt und Schlaganfall zu schützen. Hätten sie zusätzlich einen antidepressiven Effekt, wäre das von Vorteil, da Depressionen und Adipositas häufig zusammen auftreten. Kleinere Studien wiesen darauf hin, dass Statine antidepressiv wirken können. In einer neuen Doppelblindstudie der Charité wurde jetzt untersucht, ob die Gabe von Statinen an adipöse Patient:innen mit Depression einen stärkeren antidepressiven Effekt ausmacht als die Einnahme von Placebos. Es konnte jedoch nach 12 Wochen kein Unterschied zwischen der Statin- und der Placebo-Gruppe gefunden werden.
Die Forscher:innen empfehlen daher die Verordnung der Statine als Cholesterinsenker gemäß den Leitlinien, nicht aber zur Behandlung von Depressionen. Klassische Antidepressiva bleiben nach jetzigem Kenntnisstand immer noch der Goldstandard.