Ein angeborener Hyperinsulinismus ist eine seltene, genetische Stoffwechselstörung, bei der die Bauchspeicheldrüse zu viel Insulin produziert, dies kann dazu führen, dass die Blutzuckerwerte des Neugeborenen lebensbedrohlich sinken. Da die Erkrankung von Geburt an besteht, muss sie schnell diagnostiziert und behandelt werden, um bleibende Nervenschäden und spätere kognitive Beeinträchtigungen zu verhindern.
Ist die komplette Bauchspeicheldrüse von der Erkrankung betroffen, ist eine lebenslange medikamentöse Therapie notwendig. Bei der fokalen Form ist eine Heilung möglich, durch eine operative Entfernung der betroffenen Region. Die betroffene Region ist meist nur wenige Millimeter groß und muss genau identifiziert werden. Wird zu viel der Bauchspeicheldrüse entfernt, kann dies zu Diabetes führen, und wird zu wenig entfernt, verhindert dies die Heilung.
Bisher wurde der betroffene Bereich mittels PET-MRT und dem Tracer 18-F-DOPA dargestellt. In der OP jedoch liegt die Bauchspeicheldrüse in einer anderen Position als in der Untersuchung, und außerdem wird die Darstellung des betroffenen Gewebes erschwert durch die Aufnahme des Tracers in der benachbarten Leber. Die Charité entwickelte den neuen Tracer 68-Ga-Exendin. Dieser ist leichter herzustellen und kann auch während der Operation genutzt werden. Außerdem ist laut Studien der neue Tracer vergleichbar gut und zuverlässig wie der bisherige Standard. Dies ermöglicht eine "radio-guided surgery" und vereinfacht, sowie beschleunigt die Operation. Bisher wird der Tracer nur an der Charitè routinemäßig eingesetzt, es wird aber gehofft, dass dieses Vorgehen von anderen Zentren übernommen wird.