Hausärzt:in 09/2025
Ärzt:in Assistenz 2025

Frauen haben höheres genetisches Risiko für Depressionen

Einer neuen australischen Studie zufolge haben Frauen ein genetisch höheres Risiko, an einer klinischen Depression zu erkranken als Männer. Depressive Frauen weisen fast doppelt so viele genetische Marker für die Erkrankung auf als Männer.

Für die neue Studie wurde die DNA von fast 200.000 an Depressionen erkrankten Menschen untersucht. Es ist bereits seit einiger Zeit bekannt, dass Depressionen bei Frauen häufiger auftreten als bei Männern. Die biologischen Ursachen dafür waren bisher jedoch unklar. Ein Grund ist, dass ein Großteil der bisher zu Depressionen unternommenen Forschung auf männlichen Probanden basiert, womit auch die bisher entwickelten Medikamente gegen Depressionen stärker auf Männer ausgerichtet sind.

Laut den Studienergebnissen stehen rund 13.000 genetische Marker in Verbindung mit Depressionen bei Frauen, verglichen mit 7.000 Markern bei Männern. Die neuen Erkenntnisse über geschlechterübergreifende Faktoren, die zu Depressionen beitragen, sowie Faktoren, die sich bei Männern und Frauen unterscheiden, sollten in Zukunft eine individuellere Behandlung möglich machen. Auch eine spezialisierte Behandlung von Depressionssymptomen, die vor allem bei Frauen auftreten, könnte damit möglich werden. Denn es wurden genetische Unterschiede festgestellt, die erklären könnten, warum Frauen mit Depressionen häufiger unter Stoffwechselsymptomen wie Gewichtsveränderungen oder schwankendem Energielevel leiden. 

Klinische Depressionen und schwere depressive Störungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Laut der WHO leiden weltweit mehr als 300 Millionen Menschen an einer depressiven Erkrankung.