Jedes dritte Kind in Europa ist übergewichtig. Die WHO prognostiziert bis 2035 eine weitere Zunahme der Häufigkeit um bis zu 60 %. Adipositas kann bereits in jungen Jahren zu gesundheitlichen Problemen, wie Fettlebererkrankungen oder -entzündungen führen. In dieser neuen Studie wurde das fäkale Mikrobiom von adipösen Kindern und Jugendlichen mit und ohne Metabolische Dysfunktion-assoziierte steatotische Lebererkrankung (MASLD) oder Metabolische Dysfunktion-assoziierte Steatohepatitis (MASH) analysiert. Kinder mit MASLD und MASH wiesen eine deutlich andere Diversität auf als adipöse Kinder ohne Lebererkrankungen oder gesunde Kinder. Besonders die Häufigkeit der Bakterienarten Faecalibacterium prausnitzii und Prevotella copri unterschieden sich in den verschiedenen Gruppen. Außerdem steigt die Häufigkeit von Prevotella copri bei einer zunehmenden Leberfibrose.
Thomas Zöggeler, Kinderarzt an der Innsbrucker Univ.-Klinik für Pädiatrie I, betont: "Wir haben nun ein Tool in der Hand, mit dem eine objektive und messbare Risikoeinschätzung möglich ist. Den Eltern kann anhand der Diversität der Stuhlprobe ihres adipösen Kindes nun vor Augen geführt werden, ob ihr Kind im weiteren Verlauf eine folgenschwere Lebererkrankung entwickeln wird, eine Prognose, die das Einhalten von Therapieempfehlungen erleichtern wird".