Hausärzt:in 05/2025
Ärzt:in Assistenz 03/2024

Atemanalyse für besser Vollnarkose

Eine Pilotstudie der Uni Basel zeigt, dass die Analyse der Atemluft helfen kann, das Narkosemittel Propofol präziser zu dosieren. Aus der Analyse der Atemluft lässt sich außerdem bestimmen, wie der Körper auf die Anästhesie reagiert.

Das Anästhetikum Propofol ist seit über 30 Jahren im Einsatz und gilt als sicheres Medikament, um eine Vollnarkose einzuleiten und aufrecht zu erhalten. Die optimale Dosierung kann gerade bei Kindern eine Herausforderung sein. Bisher werden als Parameter für die richtige Dosis, Körpergröße, Gewicht, Geschlecht und Alter genutzt. Während der Operation werden die Vitalzeichen, Bewegungen oder auch Messungen der Hirnaktivität genutzt, um die Propofolmenge anzupassen.

Um abzuschätzen, wie viel Wirkstoff das Gehirn wirklich erreicht, wäre die Messung der Propofolkonzentration im Blut gut. Allerdings gibt es bisher keinen Bluttest, der schnell genug Ergebnisse liefert. Propofol ist jedoch recht flüchtig und lässt sich gut im Atem messen, daher wurden während der OP alle 30 Minuten Atemproben gesammelt und mittels Massenspektrometrie analysiert. Zusätzlich wurden auch Blutproben entnommen. Die Ergebnisse der Atemanalyse entsprachen sehr gut den im Blut gemessenen Konzentrationen. In der Atemluft konnten zusätzlich noch Moleküle, die oxidativen Stress anzeigen, gefunden werden. Somit kann zusätzlich bestimmt werden, wie der Körper auf die Anästhesie und Operation reagiert und Komplikationen lassen sich damit womöglich frühzeitiger erkennen.