Hausärzt:in 11/2025
Ärzt:in Assistenz 2025

Welt-AIDS-Tag: mehr Sichtbarkeit

Der 1. Dezember ist Welt-AIDS-Tag. Auch vier Jahrzehnte nach der Entdeckung des HI-Virus verbreitet es sich weiterhin. Präventionsmaßnahmen, Sensibilisierung und konsequente Therapie sind entscheidend, um HI-Infektionen zu vermeiden. 

Nach aktuellen Schätzungen leben weltweit über 40 Millionen Menschen mit HIV. In Österreich werden etwa 450 Neuinfektionen pro Jahr diagnostiziert, man geht aber von einer hohen Dunkelziffer aus. 

Die häufigsten Übertragungswege sind ungeschützter Geschlechtsverkehr und gemeinsame Nutzung von Spritzen zum intravenösen Drogengebrauch. Die Symptome in der Akutphase einer HIV-Infektion könnten unterschiedlich und verschieden stark ausgeprägt sein, von Fieber, Lymphknotenschwellungen und Hautausschlag bis hin zu Durchfall oder schmerzhaften Schluckbeschwerden. Diese Symptome treten meist zwei bis sechs Wochen nach der Ansteckung auf. Wird die HIV-Infektion nicht behandelt, führt als Spätfolge zu AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome)

Die HIV-Therapie hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Es gibt mittlerweile moderne Kombinationstherapien, bei denen täglich nur eine Tablette genommen werden muss. Diese antiretrovirale Therapien ermöglichen eine nahezu normale Lebenserwartung, vorausgesetzt die Behandlung wird frühzeitig und konsequent umgesetzt. Die Viruslast kann damit so weit gesenkt werden, dass sie nicht mehr nachweisbar ist und dann kann das Virus auch nicht mehr übertragen werden. Wichtig sind regelmäßige Labortests zur Überprüfung der Therapie-Wirksamkeit. 

Außerdem gibt es mittlerweile die Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP), die das Infektionsrisiko für HIV-negative Menschen mit erhöhtem Risiko deutlich senkt, dazu zählen etwa Menschen, die intravenös Drogen konsumieren, Männer, die Sex mit Männern (MSM) haben oder HIV-negative Personen, die in einer Partnerschaft mit einer HIV-positiven Person leben. Dieses Medikament gibt es mittlerweile als Depot, sodass es nur halbjährlich injiziert werden muss. 

Ein Programm der Vereinten Nationen (UNAIDS) hat das Ziel, AIDS bis 2030 weltweit zu beenden. Internationale Finanzierungslücken, ein ungleicher Zugang zu Diagnostik und Therapien sowie die nachlassende öffentliche Aufmerksamkeit erschweren das Erreichen dieser Ziele. Auf Bevölkerungsebene bleibt Aufklärung das zentrale Element, um der Diskriminierung von Menschen mit HIV entgegenzuwirken. HIV muss in der Bevölkerung wieder sichtbarer werden.

Ihre Patient:innen können die kostenlosen Angebote der AIDS-Hilfe in Anspruch nehmen. Mehr Informationen finden Sie hier.