Hausärzt:in 05/2025
Ärzt:in Assistenz 03/2024

Entwicklung einer App zur Prävention von Demenz

Im österreichischen Forschungsprojekt LETHE-AT wird an der Entwicklung einer personalisierten App zur Identifikation und Beeinflussung von Demenzrisikofaktoren gearbeitet. Außerdem wird ein Konzept zur Gründung von Brain Health Services Zentren entwickelt. 

Eine App-Anwendung soll entwickelt werden für die hybride individuelle Intervention bei Personen mit erhöhtem Demenzrisiko. Riskiofaktoren sollen durch die App positiv beeinflusst werden und damit das persönliche Demenzrisko verringern. Man geht mittlerweile davon aus, dass 45 % aller Demenzfälle auf veränderbare Risikofaktoren zurückzuführen sind. Dazu gehört die optimale Behandlung von Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Schwerhörigkeit, aber auch der Lebensstil hat großen Einfluss.

Projektleiter Sten Hanke erklärt: "Die App, die auf Mobiltelefonen und digitalen Fitnessarmbändern funktioniert, wird beispielsweise das Bewegungs- und Ernährungsverhalten von Personen mit Demenzrisiko aufzeichnen. Wird das angestrebte Bewegungsziel nicht erreicht, bekommt man über die App eine Aufforderung, um entsprechende Anpassungen vorzunehmen. Eine vergleichbare Mitteilung könnte bei ungesunden Essgewohnheiten erfolgen. Ein wichtiger Aspekt im Projekt: Die positiven Interventionen sollen sich nicht auf den digitalen Raum beschränken, sondern durch den persönlichen Austausch mit medizinischem Fachpersonal ergänzt werden, beispielsweise in Gehirngesundheitszentren, wie es sie in anderen europäischen Ländern bereits gibt." Im Herbst 2025 beginnt eine Teststudie mit Risikopatient:innen, die aber nicht an Demenz leiden. Die Studienteilnehmer:innen bekommen einen personalisierten Fahrplan, der sie zu einem gesünderen Verhalten motivieren soll, um ihr Demenzrisiko zu senken.