Das Institut für Höhere Studien (IHS) untersuchte eine Patientenkohorte aus Frauen mit hormonrezeptor-positivem, HER2-negativem Brustkrebs, mit einem hohen Risiko einen Rückfall zu erleiden. Das Rezidivrisiko bei diesen Patient:innen konnte mittels mehrjährigen adjuvanten Einsatzes von CDK4/6-Inhibitoren gesenkt werden können. Insbesondere Fernmetastasen sollten verhindert werden, da für sie meist keine kurative Behandlung zur Verfügung steht. Außerdem führen diese zu längeren beruflichen Auszeiten und belasten Patientinnen, ihr Umfeld sowie das Gesundheitssystem stark.
Das IHS fand heraus, dass bei dieser Patientenkohorte über einen Zeitraum von 30 Jahren 200 Rückfälle und somit rund 1.000 Krankheitsjahre mit metastasiertem Brustkrebs verhindert werden könnten. Langfristig können durch den frühzeitigen Einsatz der CDK4/6-Hemmer Folgekosten von 43 bis 52 Millionen Euro eingespart werden. Dabei handelt es sich nicht nur um direkte Behandlungsausgaben, sondern auch indirekte Belastungen wie Arbeitsausfälle, Frühpensionierungen oder zusätzlichen Pflegeaufwand. Auch für das Gesundheitssystem sind die potenziellen Auswirkungen hoch, 75 % des errechneten Nutzens entstehen durch vermiedene Krankenhausaufenthalte, Therapien und Behandlungen, die bei einem Rückfall notwendig geworden wären. Pro Patientin entspricht ein vermiedener Rückfall einem gesellschaftlichen Wert von rund 250.000 Euro.
Die Autor:innen erklären abschließend, dass eine Studie zur Patientinnensicht eine wichtige Ergänzung wäre, um Effekte von Therapien und Nebenwirkungen auf die Lebensqualität und das Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu untersuchen.