Hausärzt:in 10/2025
Ärzt:in Assistenz 2025

Wiederherstellen des Sehvermögens durch Netzhautimplantat

In einer internationalen klinischen Studie konnte bei Patient:innen mit geographischer Atrophie erstmals das zentrale Sehvermögen teilweise wiederhergestellt werden. Grundlage dafür ist ein innovatives subretinales Mikrochip-Implantat.

Bei der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) sterben die Zellen der Netzhaut ab, die für die Umwandlung des Lichts in elektrische Impulse verantwortlich sind. In der Studie wurde ein 2 × 2 Millimeter großes und 30 Mikrometer dünnes PRIMA-Implantat unter die Netzhaut eingesetzt, im Rahmen eines mikrochirurgischen Eingriffs. Dieses Implantat ersetzt die Funktion degenerierter Photorezeptoren. Über eine spezielle Brille wird Infrarotlicht auf das Implantat projiziert, das dieses in elektrische Signale umwandelt. Diese regen verbliebene, intakte Netzhautzellen an, wodurch im visuellen Cortrex des Gehirns optische Wahrnehmungen entstehen.

Bei über 80 % der Teilnehmenden zeigten sich deutliche Verbesserungen der Sehschärfe, und mehr als 84 % konnten nach der Implantation wieder Buchstaben, Zahlen oder Wörter erkennen. Gleichzeitig blieb das natürliche periphere Sehvermögen stabil. Das Implantat wurde insgesamt gut vertragen; die meisten Nebenwirkungen traten innerhalb der ersten acht Wochen auf.