Hausärzt:in 10/2025
Ärzt:in Assistenz 2025

Pankreaskrebs: Internationale Referenzwerte zur totalen Pankreasentfernung

Eine internationale Vergleichsstudie definierte internationale Referenzwerte zur totalen Pankreasentfernung. 

Immer mehr Menschen sterben an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Er ist für die zweithöchste Zahl von Todesfällen durch Krebserkrankungen des Verdauungstrakts verantwortlich und weist die niedrigste Überlebensrate aller Krebsarten in Europa auf.

Eine totale Pankreastektomie ist bei fortgeschrittenem Bauchspeicheldrüsenkrebs oder multifokalen Tumoren erforderlich. Bisher fehlten jedoch international einheitliche Referenzdaten, um Ergebnisse verschiedener Zentren und Spitäler aussagekräftig vergleichen zu können. 
 
In der neuen Studie wurden die Daten von 994 Patient:innen analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass selbst unter idealen Bedingungen die Sterblichkeit bei der Totalentfernung bei 6,3 % liegt, viermal höher als bei einer Teiloperation. Wenn zusätzlich große Blutgefäße mitentfernt werden müssen, steigt die Mortalität auf fast 11 %. Die häufigsten Todesursachen dabei sind septischer Schock (42 %), Blutungen (29 %) und Darmischämien (14 %).

Die vollständige Entfernung geht zwar mit deutlich höheren Komplikationsraten einher als Teileingriffe. Die Langzeitüberlebensraten sind jedoch nach Totalentfernung vergleichbar mit Teiloperationen, die Lymphknotenausbeute sogar höher (29 vs.16 Knoten). Die radikalere Entfernung kann bei bestimmten Tumoren daher einen onkologischen Vorteil bieten, der mögliche Nutzen müsse jedoch sorgfältig gegen die erhöhten Risiken abgewogen werden.