Bisher konnte man für die Entscheidung, ob Patient:innen Interferon (IFN) oder Glatirameracetat (GA) erhalten, eine Münze werfen. Beide Präparate gelten als etablierte Basistherapien, haben vergleichsweise geringe Nebenwirkungen und können in der Schwangerschaft sowie Stillzeit zum Einsatz kommen. Außerdem helfen beide nicht allen Menschen gleich gut.
Die neue Studie identifizierte jetzt einen genetischen Biomarker, der vorhersagt, ob MS-Patient:innen auf eine Behandlung mit GA ansprechen. Menschen mit dem Gewebetyp HLA-A*03:01 profitieren signifikant stärker von GA als von IFN. Bei einer Behandlung mit GA zeigen Träger:innen dieser Genvariante deutlich weniger Krankheitssymptome als bei einer Behandlung mit IFN. Etwa 30-35 % der MS-Patient:innen tragen dieses Allel. Das neue Forschungsergebnis kann zügig in der Therapieberatung angewendet werden, den ein HLA-Test der bereits für Transplantationen und Arzneimittelsicherheit etabliert ist, findet diese Genvariante auch. Dies ist ein entscheidender Fortschritt für eine personalisierte MS-Behandlung.