Hausärzt:in 11/2025
Ärzt:in Assistenz 2025

Kurzsichtigkeit: Spezialbrille oder Atropin-Tropfen?

Immer mehr Menschen sind kurzsichtig, dies beginnt fast immer in der Kindheit. Eine neue Studie untersuchte ob DIMS-Brillengläser oder 0.01 % Atropin-Augentropfen das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit besser verlangsamen können. 

Prognosen gehen davon aus, dass bis 2050 rund die Hälfte aller Menschen weltweit eine Myopie durch ein zu großes Längenwachstum des Auges aufweisen werden. Dies beginnt bereits in der Kindheit, und wird durch Risikofaktoren wie wenig Zeit im Freien und viel vor dem Bildschirm verstärkt. Tägliche Atropin-Tropfen können die Myopie-Entstehung in der Kindheit verlangsamen und sind momentan die Standardtherapie.

Seit kurzem gibt es noch  Defocus Incorporated Multiple Segments-Brillengläsern (DIMS), welche das Licht vor der Netzhaut fokussieren, was das Augenwachstum hemmen soll. Die neue Studie untersuchte die Wirksamkeit der DIMS-Brillengläser mit der von 0.01 % Atropin-Augentropfen. 110 Kinder im Alter von sechs bis 16 wurden per Zufall in eine Gruppe (A) mit Einstärkenbrillen und jeden Abend 0,01-prozentige Atropin-Augentropfen, oder in Gruppe (B) mit DIMS-Brillengläser und Placebo-Augentropfen eingeteilt. Nach zwölf Monaten betrug die mittlere Längenzunahme des Auges in Gruppe A 0.19 mm und in Gruppe B 0.11 mm. Am größten war der Effekt in der Gruppe der 6 bis 12-Jährigen mit 0.3 mm in Gruppe A und 0.15 mm in Gruppe B. Der Effekt konnte auch in der benötigten Linsenstärke registriert werden. DIMS-Brillengläser verzögern die Kurzsichtigkeit besser als 0.01 % Atropin-Tropfen.