Hausärzt:in 09/2025
Ärzt:in Assistenz 2025

Höheres Risiko für Selbstmordgedanken bei Atopischem Ekzem

Beim EADV-Kongress 2025 wurde eine bedeutende internationale Studie vorgestellt, die aufzeigt, dass Erwachsene mit atopischem Ekzem ein deutlich erhöhtes Risiko für Selbstmordgedanken haben. Die Untersuchung "Scars of Life" ist eine der größten ihrer Art und bringt wichtige Erkenntnisse über die psychischen Auswirkungen dieser chronischen Hauterkrankung.

Eine aktuelle internationale Untersuchung, präsentiert beim EADV-Kongress 2025, verdeutlicht, dass Erwachsene mit atopischem Ekzem (AE) ein deutlich erhöhtes Risiko für Suizidgedanken aufweisen. Die "Scars of Life"-Studie1, eine der umfangreichsten Analysen dieser Art weltweit, befragte im Jahr 2024 insgesamt 30.801 Personen aus 27 Ländern. Davon hatten 15.223 eine ärztlich bestätigte aktive Form von AE, während 7.968 Teilnehmer ohne die Erkrankung als Vergleichsgruppe dienten.

Die Probanden mit AE wurden in Gruppen eingeteilt, je nachdem, ob ihre Erkrankung in Kindheit, Jugend oder Erwachsenenalter begann. Mithilfe eines ausführlichen Online-Fragebogens wurden neben dem Auftreten von Suizidgedanken auch der Schweregrad von Juckreiz, Hautschmerzen, AE sowie Erfahrungen mit stigmatisierenden Situationen erfasst.

Ergebnisse zeigten, dass 13,2 % der Betroffenen mit AE Suizidgedanken angaben, verglichen mit 8,5 % in der Kontrollgruppe ohne AE. Diese erhöhte Suizidalität trat unabhängig davon auf, wann das atopische Ekzem manifest wurde. Atopisches Ekzem ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die weltweit mehr als 200 Millionen Menschen betrifft und durch immer wiederkehrende Phasen von trockener, stark juckender und entzündeter Haut gekennzeichnet ist. Neben den offensichtlichen körperlichen Beschwerden rücken zunehmend auch die psychischen Belastungen durch die Erkrankung in den Fokus.