Hausärzt:in 05/2025
Ärzt:in Assistenz 03/2024

Hirnhautmetastasen: neue Therapie

Ein internationales Forscher:innenteam unter Leitung der MedUni Wien und des AKH Wien hat im Rahmen einer klinischen Studie den Wirkstoff Patritumab Deruxtecan zur Behandlung von leptomeningeale metastatische Erkrankung getestet.

Die leptomeningeale metastatische Erkrankung (LMD) ist eine schwerwiegende Komplikation bei fortgeschrittenen Tumoren. Ohne Behandlung liegt die Lebenserwartung nur bei wenigen Wochen, mit Therapie wird sie auf mehrere Monate verlängert, jedoch sind die Behandlungsmöglichkeiten eingeschränkt.  Im Rahmen der klinischen Studie wurden LMD Patient:innen mit Patritumab Deruxtecan (HER3-DXd) behandelt. Es ist ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, das bisher noch nicht zugelassen ist. Während der Antikörper an den Her3 Rezeptor bindet, wird Deruxtecan in die Zelle eingeschleust und wirkt als Zellgift. 

Die Patient:innen mit unbehandeltem LMD und überwiegend Brust- oder Lungenkrebs erhielten alle 3 Wochen intravenös HER3-DXd. Drei Monate nach Therapiebeginn lebten 65 % der Teilnehmer noch, und auch die neurologischen Symptome und die Lebensqualität blieben stabil. Matthias Preusser, Leiter der Klinischen Abteilung für Onkologie der Universitätsklinik für Innere Medizin I von MedUni Wien und AKH Wien stellt fest: "Unsere Studienergebnisse zeigen, dass intravenös verabreichtes HER3-DXd bei Patientinnen und Patienten mit leptomeningealer Metastasierung eine vielversprechende klinische Wirksamkeit entfalten kann – und das bei akzeptabler Verträglichkeit"