Die Wissenschaflter:innen haben für die Auswertung alle labormäßig bestätigten Fälle von FSME von 2000 bis 2024 auf Basis der Daten der Krankenhäuser analysiert und daraus auch die Schutzrate der Impfung gegen die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis berechnet.
In diesem Zeitraum gab es 2.260 FSME-Erkrankungen mit Spitalsaufenthalten. 274 (12 %) ereigneten sich unter Kindern (ein bis 15 Jahre), 1.066 (47 %) betrafen Erwachsene (16 bis 59 Jahre), 920 Erkrankungen traten bei älteren Menschen auf (60 Jahre und darüber). 26 Menschen (1,2 %) starben daran. Zu einem schweren Erkrankungsverlauf kam es bei 1.051 (47 %). Eine ursächliche Behandlung gibt es bisher nicht, es kann daher auch zu schweren neurologische Langzeitkomplikationen führen.
Laut Studie hat die FSME-Impfung einen extrem guten Schutz, bei regelmäßig Immunisierten ist der 99 % und bei unregelmäßigen geimpften Personen 90 %. Damit verhinderte die Impfung mehr als 10.000 Spitalsaufnahmen, 4.000 Fälle mit schwerem Verlauf und wahrscheinlich 80 Todesfälle zwischen den Jahren 2000 und 2024.
Die Häufigkeit an FSME-Erkrankungen nimmt jedoch in Europa zu, auch in Österreich, das momentan mit die höchste Impfrate aufweist. Die Expert:innen beobachteten eine Verschlechterung der Impfbereitschaft in diesem Zeitraum, dies betraf auch die regelmäßigen Auffrischungsimpfungen. Dies fällt zusammen mit einer zunehmenden Zahl von FSME-Erkrankungen bei nicht oder nicht den Empfehlungen entsprechend Geimpften und zu einem signifikanten Anstieg der Häufigkeit der Erkrankung. Nur eine anhaltend hohe Durchimpfungsrate bei der FSME-Impfung kann eine solche Entwicklung verhindern.