Hausärzt:in 09/2025
Ärzt:in Assistenz 2025

Europäischer Tag der Depression

Der Europäische Tag der Depression am 5. Oktober macht auf eine der häufigsten psychischen Erkrankungen aufmerksam. In Österreich leben rund 730.000 Menschen mit einer Depression, trotzdem wird es immer noch tabuisiert. 

Jede fünfte bis siebte Person erkrankt im Laufe des Lebens an einer Depression und es kann alle Altersgruppen betreffen. Aufgrund gesellschaftlicher Strukturen erkranken Frauen jedoch doppelt so häufig wie Männer. Die Erkrankung beeinträchtigt dabei nicht nur das seelische Wohlbefinden, sondern auch Partnerschaften, Familie und Beruf. 

Depression ist eine ernsthafte, aber behandelbare Erkrankung, und niemals ein persönliches Versagen. Betroffene brauchen Verständnis und professionelle Unterstützung, besonders in akuten Krisen. Dabei hat die Erkrankung viele Gesichter und kann sich auch hinter äußerer Stabilität verbergen. 

Ein zentraler Punkt ist die Prävention, insbesondere durch frühzeitige Reduktion von Risikofaktoren, wie ein geringes Selbstwertgefühl, belastende oder traumatisierende familiäre Beziehungen, der Verlust nahestehender Bezugspersonen sowie vielfältige Stressbelastungen, kann eine Depression verhindert werden. Im Jugendalter kommt zudem der häufige und unregulierte Konsum von Social Media hinzu.

Auch die akute Behandlung ist entscheidend, da eine Psychotherapie zu einer langfristigen Stabilisierung, Prävention von Rückfällen und zur Verbesserung der Lebensqualität führt. Gerade in der dunklen Jahreszeit nehmen saisonal bedingte depressive Symptome zu. Eine gezielte Lichttherapie kann dabei eine ergänzende Unterstützung sein und zu einem signifikanten Rückgang der Symptome führen, auch bei unipolaren oder bipolaren Depressionen. 

Ein zentrales Anliegen vom Österreichischen Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP), sowie der Berufsverband Österreichischer Psychologinnen und Psychologen (BÖP) ist eine Enttabuisierung der Erkrankung und ein flächendeckender Zugang zu qualifizierter psychotherapeutischer Behandlung. 

Hilfe kann man zum Beispiel unter der BÖP-Hotline oder Psychnet finden.