Etwa zwei Milliarden Menschen weltweit leiden an Eisenmangel, besonders betroffen sind Frauen. Die Folgen sind Anämie, Müdigkeit, chronische Kopfschmerzen oder auch ein geschwächtes Immunsystem.
An der ETH wurde jetzt ein neues Nahrungsergänzungsmittel entwickelt, es besteht aus essbaren Haferprotein-Nanofasern, die mit Eisen-Nanopartikeln bestückt sind. Das neue Präparat ist einfach herzustellen und wird vom Körper 1,7-mal so gut verwertet wie Eisen-Sulfat. Dies wurde in einer klinischen Studie gezeigt, an der 52 Frauen im Alter von 18 bis 45 Jahren, die an Blutarmut litten, teilnahmen.
Das neuartige Präparat ist auf pflanzlicher Proteinbasis und daher auch für Vegetarier:innen oder Veganer:innen geeignet. Ihr Risiko für Eisenmangel ist höher, da Eisen aus tierischen Nahrungsmitteln besser aufgenommen wird als aus pflanzlicher Nahrung. Außerdem ist es geschmacks- und farbneutral und kann in Wasser oder Fruchtsaft aufgelöst einfach getrunken werden.
Natürlicherweise kommt Eisen in rotem Fleisch, in Linsen oder in Vollkornprodukten vor. Der Eisenbedarf ist vor allem für Frauen im gebärfähigen Alter hoch und liegt bei 18 Milligramm pro Tag. Bei Männern ist der Tagesbedarf geringer und beträgt 11 Milligramm. Es gibt bereits zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel mit Eisen auf dem Markt, häufig kann der Körper das Eisen aus diesen Produkten jedoch nur ungenügend aufnehmen. Bei gravierendem Eisenmangel hilft daher auf die Schnelle nur eine Eiseninfusion.
Die Herstellung des neuen Eisen-Produkts ist in Europa und den USA bereits patentiert. Geplant ist, die Technologie jetzt noch weiterzuentwickeln, um andere Mangelerscheinungen, wie Zink- oder Selenmangel, zu behandeln.