Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist eine der häufigsten Ursachen für schwere Atemwegsinfektionen im Kindesalter. Nahezu jedes Kind infiziert sich mit RSV, einige müssen mit kritischen bis lebensbedrohlichen Verläufen ins Spital. Dies betrifft nicht nur Risikogruppen wie Frühgeburten, sondern auch völlig gesunde, reifgeborene Kinder.
Eine Tiroler Studie analysierte Impfraten und die Häufigkeit und Dauer RSV-bedingter Krankenhausaufenthalte und verglich sie mit Daten vor der Pandemie. Die Analyse ergab, dass fast 70 % der Säuglinge entweder durch Nirsevimab oder durch die mütterliche RSVpreF-Impfung geschützt waren. Die RSV-bedingten Krankenhausaufenthalte von Säuglingen unter einem Jahr sanken signifikant von 151 in der Zeit vor der Pandemie auf 47 in der Zeit nach Einführung von Nirsevimab. Keiner der Säuglinge, die Nirsevimab erhalten hatten und nur eines, dass von einer geimpften Mutter geboren wurde, mussten stationär aufgenommen werden.
Die Ergebnisse unterstreichen die positive Wirkung beider RSV-Impfstrategien. Die ÖGKJ empfiehlt Kinder, die zwischen Oktober und April geboren wurden, unmittelbar nach der Geburt zu immunisieren. Alle anderen sollten vor der nächsten RSV-Welle geimpft werden. Wenn die Geburt zwischen Oktober und März ist und die Mutter wurde mindestens zwei Wochen vor der Geburt gegen RSV geimpft, ist eine passive Immunisierung nicht erforderlich. Risikokinder sollten unabhängig von der RSV-Impfung der Mutter eine passive Immunisierung erhalten.