Viele Menschen sind von Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern betroffen, diese erhöhen zum Beispiel das Risiko für Schlaganfälle oder eine Herzinsuffizienz. Das Herz jedes Menschen ist jedoch einzigartig und variiert in Größe und Form, sowie auch in seinen pathologischen Veränderungen. Daher kommt es immer wieder vor, dass Standardtherapien keine Wirkung zeigen. In diesen Fällen ist es gut, die genaue Ursache und Lokalisierung der Rhythmusstörungen zu kennen.
Die Med Uni Graz arbeitet daher an der Kalibrierung eines virtuellen Herzmodells, das aus realen Bild- und Funktionsdaten erstellt wird, mit dem Ziel, das elektrische Verhalten eines individuellen Herzens möglichst genau nachzubilden. Dies ermöglicht den Ursprung der elektrischen Störung punktgenau zu identifizieren, um dann zu simulieren, welche Auswirkungen zum Beispiel ein Ablationseingriff hätte. Statt wie bisher ausschließlich auf Erfahrungswerte und Standardprotokolle zu vertrauen, könnten Ärzt:innen künftig mithilfe eines virtuellen Herzmodells verschiedene Therapieszenarien am Computer testen, bevor sie eine Behandlungsentscheidung treffen, ohne Risiko für die Patient:innen.