Hausärzt:in 11/2025
Ärzt:in Assistenz 2025

Deutsche Leitlinie zu Diabetes und Straßenverkehr aktualisiert

Die Deutsche Diabetesgesellschaft hat die S2e-Leitlinie "Diabetes und Straßenverkehr" aktualisiert. Die neue Fassung geht auf moderne Diabetestechnologien und Medikamente ein, die zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr führen.

Seit der ersten Version der Leitlinie hat es starke Verbesserungen bezüglich der Behandlung von Diabetes gegeben. Das Risiko einer Unterzuckerung im Straßenverkehr ist deutlich gesunken, denn die meisten Menschen mit Typ-2 Diabetes erhalten Medikamente, die kaum Hypoglykämie auslösen. Außerdem nutzten insulinpflichtige Menschen immer häufiger Systeme zur kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) und Geräte zur automatischen Insulindosierung (AID). Zusätzlich gibt es vermehrt Programme, die Diabetespatient:innen schulen. Diabtiker:innen haben zwar ein leicht erhöhtes Unfallrisiko, sind aber grundsätzlich fahrtauglich.

Die aktualisierte Leitlinie empfiehlt vor Fahrtantritt den Glukosewert zu prüfen und nur zu starten, wenn er ausreichend hoch ist (≥ 90 mg/dl). Ist der Wert zu niedrig, sollte er durch Essen oder Trinken schnell resorbierbarer Kohlenhydrate erhöht werden. Menschen mit kontinuierlicher Glukosemessung sollen die Warnfunktionen aktiviert haben und auf die Trendpfeile achten. Bei kritischen Werten sollen sie die Fahrt unterbrechen und ihren Glukosewert stabilisieren. 

Die DDG bemängelt, dass viele Vorschriften, die Menschen mit Diabetes vom Zugang bestimmter Tätigkeiten - wie bei der Polizei - ausschließt, auf überholten Einschätzungen basieren. Fortschritte in Therapie und Technik werden bislang kaum berücksichtigt. Heute ermögliche die moderne Diabetologie ein hohes Maß an Kontrolle, Steuerung und Sicherheit im (Arbeits-)Alltag.