Hausärzt:in 06/2025
Ärzt:in Assistenz 03/2024

JKU Linz: Roboter unterstützt bei Neuro-OPs

An der Universitätsklinik für Neurochirurgie werden Patient:innen mit Erkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks, des Nervensystems sowie psychischen Erkrankungen behandelt. Für Wirbelsäulenverschraubungen steht ab jetzt auch ein topmoderner Mazor-OP-Roboter zur Verfügung.

Durch die Anwendung des robotischen Assistenzsystems "Mazor X" in der Wirbelsäulenchirurgie können die Stärken von menschlichen Operateur:innen und Robotern ideal miteinander kombiniert werden. Dabei liegt die Stärke des Roboters insbesondere auf der Präzision und der exakten Umsetzung der vorausgegangenen Eingriffsplanung. Die Führung der operativen Eingriffe verbleibt jedoch immer bei der Operateur:in. Das Ergebnis dieses Zusammenspiels: noch präzisere Eingriffe mit noch geringeren Gewebeschädigungen, was wiederum die Grundlagen von verkürzten Genesungszeiten sind. Vor allem bei komplexen chirurgischen Eingriffen sind diese Effekte besonders relevant.

"Das Mazor-System bietet eine roboterassistierte Plattform, die Chirurg:innen bei der Durchführung komplexer Wirbelsäuleneingriffe unterstützt und die Effizienz und Sicherheit erhöht. Mit Hilfe des Roboters können navigationsunterstützte Pedikelschrauben im Bereich der Wirbelsäule sicher an die zuvor geplante Position gesetzt werden", erklärt Univ.-Prof. Dr. Andreas Gruber, MBA LLM, der Vorstand der Universitätsklinik für Neurochirurgie.

"Die Roboter-integrierte Navigation hilft den Implantationsvorgang in Echtzeit zu verfolgen, was einen weiteren Sicherheitsaspekt darstellt. Das System fördert minimalinvasive Verfahren, das zu weniger Gewebeschäden, kürzeren Genesungszeiten und geringeren postoperativen Schmerzen für die Patient:innen führt. Der Einsatz des Roboters kann außerdem helfen, den Blutverlust währende der Operation zu senken und die Strahlenbelastung im OP zu verringern. Das Risiko für Komplikationen und Nachoperationen wird durch den Einsatz des Roboters gesenkt. 'MAZOR X' kann nahtlos mit verschiedenen Bildgebungstechnologien integriert werden, um eine umfassende Planung und Durchführung von Eingriffen zu ermöglichen", erläutert PD Dr. Dr. Wolfgang Senker von der Universitätsklinik für Neurochirurgie.

Die Universitätsklinik für Neurochirurgie verfügt über 5 neurochirurgische OP-Säle, die mit 3 Neuronavigationssystemen, einem intraoperativen "3-Tesla-MRT" und einem intraoperativen CT ("O-Arm") sowie jetzt auch mit dem robotischen Assistenzsystem "Mazor X Stealth" ausgestattet sind. Ein Hybrid-OP ermöglicht zudem komplizierte neurochirurgische Gefäßeingriffe intraoperativ mit Hilfe radiologischer bildgebender Verfahren schnell und präzise zu kontrollieren.