Eine auffällige Veränderung in den letzten Jahren ist das sinkende Erkrankungsalter bei Essstörungen – besonders bei Magersucht. Während früher der Manifestationsgipfel im Alter zwischen 14 und 18 Jahren lag, treten erste Symptome heute häufig bereits zwischen dem 11. und 14. Lebensjahr auf. Hinter dieser Entwicklung stehen mehrere Ursachen. Die Kindheit selbst ist heute oft verkürzt, da Kinder früh durch digitale Medien mit Themen, Vorbildern und Anforderungen der Erwachsenenwelt konfrontiert werden. Die Grenzen verschwimmen, traditionelle Schutzräume schwinden und Kinder werden mit gesellschaftlichen Idealen, Leistungsdruck und Körpernormen konfrontiert, bevor sie auf diese Herausforderungen vorbereitet sind.
Wie Essstörungen heute Kindheit und Jugend prägen
Essstörungen gehören zu den folgenschwersten psychischen Erkrankungen im Jugendalter. Sie stehen für den massiven Einfluss gesellschaftlicher, medialer und familiärer Faktoren, die das Essverhalten von Kindern und Jugendlichen prägen. Erkrankungen wie Magersucht (Anorexia nervosa), Bulimie (Bulimia nervosa) oder Binge Eating (Essanfälle) sind längst kein Randphänomen mehr und betreffen viele Familien, Bildungseinrichtungen und das Gesundheitssystem.
Inhaltsverzeichnis
Autor:in
Mag. Johann Hattinger (Klinischer und Gesundheitspsychologe am Klinikum Wels-Grieskirchen GmbH)
Noch kein Benutzerkonto?
Jetzt kostenlos registrieren!
Ihre Vorteile:
Jetzt registrieren
- Exklusive Fachbeiträge
- DFP-Fortbildungen, jederzeit und von überall
- Kongresskalender, alle Events auf einen Blick
- Daily Doc Newsletter, täglich die wichtigsten News aus der Branche
Bereits registriert?