Hausärzt:in 07-08/2025
Ärzt:in Assistenz 2025

Rehabilitation bei Stoffwechselerkrankungen

Sportschuhe, Sprotze, Blutzuckermessgeraät, Massband auf hellblauem Hintergrund
Diabetes und Adipositas – wo stehen wir heute?
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Von Rehabilitation spricht man normalerweise nach Operationen oder Traumata, und nicht bei Stoffwechselerkrankungen, wie Diabetes oder Adipositas, da es sich hier  größtenteils um Maßnahmen handelt um Spätfolgen zu vermeiden. Man kann daher eher von einer Präventivrehabilitation sprechen. 
Inhaltsverzeichnis
Autor:in
Claudia Francesconi

Prim.a Dr.in Claudia Francesconi (Ärztliche Leiterin des Rehabilitationszentrums Alland für Stoffwechselerkrankungen mit den Schwerpunkten Diabetes mellitus und hochgradige Adipositas)

Definiert ist die Rehabilitation üblicherweise als Maßnahme nach akuten Ereignissen wie Operationen oder einem Unfallgeschehen zur Wiederherstellung der Funktionalität im Sinne des Wiedererlangens der beruflichen und privaten Teilhabe. Auf Indikationen wie Stoffwechselerkrankungen, zu denen alle Formen von Diabetes, Prädiabetes, aber auch die Adipositas zählen, trifft diese Definition naturgemäß nicht zu.

Es handelt sich hierbei größtenteils um Maßnahmen, die bekannte Spätfolgen wie kardiovaskuläre Ereignisse, mikro- und makrovaskuläre Spätschäden und die damit assoziierten medizinischen Aufwendungen im ambulanten, aber auch im stationären Setting möglichst vermeiden bzw. reduzieren. Man kann also von einer Präventivrehabilitation sprechen, die verhindern soll, dass es im Zuge der bestehenden Stoffwechselerkrankung überhaupt zu beruflichen oder auch privaten Teilhabeeinschränkungen kommt. In der gemeinsamen Betrachtung mit der epidemiologischen Entwicklung hat die Adipositas eine besondere Bedeutung – als Komorbidität bei Typ-2-Diabetes, aber auch zunehmend bei Typ-1-Diabetes oder als primäre Diagnose.