Im Laufe eines Tages können mehrere Liter Schweiß nötig sein, um eine Überhitzung zu vermeiden. Nicht nur thermische Reize, sondern auch körperliche Aktivität und Emotionen wie Stress, Angst oder Aufregung können bekanntlich das Schwitzen auslösen. Der molekulare Hintergrund der Schweißproduktion ist die Freisetzung von Acetylcholin und dessen Bindung an postsynaptisch lokalisierte Rezeptoren der ekkrinen Schweißdrüsen. Es gibt zwei Hauptarten von Schweißdrüsen: die eben genannten ekkrinen Drüsen, welche über den gesamten Körper verteilt sind, und die apokrinen Drüsen, die sich in speziellen Bereichen wie den Achselhöhlen und der Leistengegend befinden.1,2,3,4
Produzieren die Schweißdrüsen des Körpers mehr Schweiß, als für die Thermoregulation notwendig ist, spricht man von einer Hyperhidrose. Unterschieden wird zwischen primärer und sekundärer Hyperhidrose. Letzterer liegen Erkrankungen, Veränderungen im Hormonstatus oder Medikamente zugrunde. Hiervon ist fast immer der gesamte Körper betroffen. Die genauen Ursachen der primären Hyperhidrose sind hingegen nicht bekannt, sie tritt idiopathisch auf. Meist beschränkt sie sich auf bestimmte Körperbereiche: am häufigsten auf Achselhöhlen, Handflächen, Fußsohlen, die Stirn oder den Inguinalbereich. Generalisiert liegt sie selten vor. Die genannten Regionen kennzeichnet zwar eine hohe Dichte ekkriner Schweißdrüsen, jedoch sind diese im Zusammenhang mit der primären Hyperhidrose keineswegs vermehrt oder vergrößert. Ausgelöst durch das vegetative Nervensystem, kommt es zu einer Überstimulation der Schweißdrüsen durch Acetylcholin, was eine erhöhte Schweißabsonderung zur Folge hat.1,2,3
Je nach betroffener Körperregion wird zwischen verschiedenen klinischen Subtypen differenziert (siehe Tabelle). Am häufigsten kommen der palmoplantare und der axilläre Typ vor.1,2