Hausärzt:in 06/2025
Ärzt:in Assistenz 03/2024

Wiener Ärztekammer spricht sich gegen Mehrfachprimariate aus

Die Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien ist klar gegen Mehrfachprimariate in den Wiener Spitälern, da fachliche Expertise verloren geht und es eine Belastung für Personal und Primarärzt:innen ist.

Eduardo Maldonado-González, Vizepräsident und Obmann der Kurie angestellte Ärzte der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien, betont: "Primarärzt:innen haben eine verantwortungsvolle Funktion und sind wichtig für die Patientenversorgung sowie für den reibungslosen Ablauf auf den Abteilungen. Da sie aber nicht gleichzeitig an zwei Orten anwesend sein können, geht automatisch die fachliche Expertise an einer Abteilung verloren und erschwert die Arbeit für das Personal". 

Aktuell leiten zwölf Ärzt:innen mehr als eine Abteilung. Bereits 2020 hat die Kurie der angestellten Ärzte beschlossen, die Begriffe 'Mehrfachprimariat' und 'Doppeldirektion' in 'Teilzeitprimariat' beziehungsweise 'Teilzeitdirektion' umzubenennen, um die medizinische Minderversorgung zu verdeutlichen. 

Dieter Kölle, zweiter stellvertretender Obmann der Kurie angestellte Ärzte der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien, stellt klar: "Diese Doppel- und Dreifachbelastung ist weder dem in der Abteilung arbeitenden Personal noch den Primarärzt:innen zumutbar und wirkt sich zudem negativ auf die Ausbildung der Jungärzt:innen aus. Die Mitarbeiter:innen sowie Patient:innen haben ein Recht auf eine nur auf einer Abteilung anwesende Primaria oder einen Primarius, nur so kann eine optimale Patientenversorgung sowie ein reibungsloser Ablauf sichergestellt werden".