Es ist ein immunologischer Test, der spezifische Antikörper gegen ein Protein des Epstein-Barr-Virus (EBV) nachweist. Nahezu alle Menschen (90-95 %) infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit dem EBV. Die Infektion läuft meistens unbemerkt, in einigen Fällen verursacht es Pfeiffersches Drüsenfieber. Außerdem steht es in Verdacht, das Risiko für Krebs zu erhöhen und ist ein zentraler Faktor in der Entstehung von MS. Bei fast alle MS-Patient:innen ist eine vorausgegangene EBV-Infektion nachweisbar.
Der Test weist Autoantikörper, die das EBV-Protein EBNA-1 erkennen, nach. Diese Antikörper bilden sich innerhalb drei Jahren nach einer EBV-Infektion, und lange bevor MS-Symptome auftreten. Die Studie zeigt, dass Personen, bei denen dieser Antikörper an mehreren Messzeitpunkten nachweisbar sind, mit hoher Wahrscheinlichkeit in den Folgejahren MS entwickeln. Außerdem können hohe Antiköperspiegel mit einem hohen MS-Risiko assoziiert werden. Die bisher genutzten Biomarker NfL oder GFAP zeigen zwar Nervenzellschäden an, steigen aber erst im Verlauf der Erkrankung. Der neue Test ermöglicht eine frühzeitige Identifikation von Personen mit hohem MS-Risiko. Dies ermöglicht therapeutische Maßnahmen deutlich früher anzusetzen, sodass der Ausbruch der Erkrankung verzögert oder sogar verhindert werden kann.