Hausärzt:in 10/2025
Ärzt:in Assistenz 2025

Radioligandentherapie bei Prostatakrebs

Bei der Jahrestagung der Europäischen Society of Medical Oncology (ESMO) in Berlin wurden Ergebnisse der PSMAddition Phase III-Studie vorgestellt. [177Lu]-PSMA-617 verbessert das Überleben bei Patienten mit hormonsensitivem Prostatakarzinom. 

Der Radioligand [177Lu]-PSMA-617 ist bereits für die Therapie von metastastasierenden PSMA-positiven kastrationsresistentem Prostatakarzinom zugelassen. Neue Ergebnisse zeigen, dass es auch bei Patienten mit PSMA-positiven hormon-sensitiven Prostatakrebs hilft. Die Patienten erhielten zusätzlich zu [177Lu]-PSMA-617 eine Androgendeprivationstherapie und Androgenrezeptor-Pathway-Inhibitoren. Im primären Endpunkt des radiographischen, progressionsfreien Überlebens schnitt die Studiengruppe signifikant besser ab. Auch das Gesamtüberleben zeigt eine Tendenz zugunsten der Studiengruppe. Die medikamentösen Nebenwirkungen waren in beiden Gruppen etwa gleich häufig (98,4 % vs. 96,8 %). Die häufigsten Nebenwirkungen bei der zusätzlichen Behandlung mit [177Lu]-PSMA-617 auftraten, waren ein trockener Mund, Übelkeit und Verstopfungen.

Es wird erwartet, dass diese Ergebnisse zu einer erweiterten Zulassung führen. Außerdem zeigt es die steigende Bedeutung der Nuklearmedizin in der Behandlung von metastastasierenden Prostatakarzinomen.