Die neue Studie wertete jetzt 46 Studien aus und in 27 davon konnten sie einen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Paracetamol während der Schwangerschaft und einem erhöhten Risiko für neurologische Entwicklungsstörungen, wie ADHS und Autismus feststellen. Außerdem untersuchten die Forscher:innen auch die biologischen Mechanismen, die für ein erhöhtes Erkrankungsrisiko verantwortlich sein dürften. Paracetamol überwindet die Plazentaschranke. Es dürfte in der Folge oxidativen Stress auslösen und den Hormonhaushalt stören. Wahrscheinlich sind zudem auch epigenetische Veränderungen, die sich auf die Entwicklung des Fötus-Gehirns auswirken.
Die Forschungsergebnisse beweisen zwar nicht, dass Paracetamol direkt zu neurologischen Entwicklungsstörungen führt. Sie liefern jedoch weitere wissenschaftliche Belege für einen Zusammenhang und stellen die derzeitige klinische Praxis infrage. Die Expert:innen raten während der Schwangerschaft zu einer vorsichtigen, zeitlich begrenzten Einnahme dieses Medikaments und stets im ärztlichen Austausch.