"Unser österreichisches Gesundheitssystem steht an einem Wendepunkt. Steigende Kosten und wachsende Ansprüche der Patient: innen meistern, ohne dabei die soziale Gerechtigkeit zu opfern? Wie gelingt der Balanceakt zwischen begrenzten Ressourcen und dem Ziel, mehr gesunden Lebensjahre für alle zu erreichen? Medizinische Versorgung ist nicht selbstverständlich und daher muss kontinuierlich daran gearbeitet und auch investiert werden. Die Bundesregierung hat in kürzester Zeit ein gemeinsames Bild und einen wesentlichen Schritt zu einer stabilen Gesundheitsversorgung in Form dieses neu eingerichteten Gesundheitsreformfonds geschaffen," so Andreas Huss, Obmann der österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK).
Zum Wohle der Gemeinschaft müsse man den raschen Ausbau der niedergelassenen Versorgung weiter forcieren. Dies sei laut Huss mit der Schaffung des Gesundheitsreformfonds gelungen. "So wollen wir bis 2030 300 Primärversorgungszentren, Frauengesundheitszentren, Diabeteszentren und Pflege- und Therapiepraxen, in denen unterschiedliche Gesundheitsberufe – wie Pfleger:innen, Therapeut innen und Sozialarbeiter:innen – zusammenarbeiten, schaffen, um Patient:innen umfassend betreuen zu können", erklärt der ÖGK-Obmann.
Zusätzlich wird durch die Stärkung altersspezifischer Gesundheitsvorsorge und Prävention auf den demografischen Wandel reagiert. Außerdem wichtig ist die Förderung psychischer Gesundheit mit dem Ausbau der psychosozialen Versorgung als Sachleistung durch einen neuen Vertrag mit den Psycholog:innen und dem Ausbau der psychosozialen Versorgungszentren in ganz Österreich. Die Digitalisierung einschließlich des einheitlichen Ausbaus von 1450 inkl. telemedizinischer Leistungen führt zu Effizienzsteigerungen innerhalb der Krankenversicherungsträger. Die Patient:innen können dadurch zum für sie besten Punkt der Versorgung geleitet werden.
Der ÖGK seien durch die Maßnahmen des Sozialversicherungs-Organisationsgesetz (SV-OG) von 2018 bis 2029 insgesamt 2,1 Mrd. Euro an Mittel für die Versorgung entzogen worden. Dies verschärfe die Situation zusätzlich. Umso wichtiger war es, für den Ausbau der Versorgung Mittel freizumachen. "Bundesministerin Korinna Schumann setzt sich für das österreichische Gesundheitssystem vehement ein", bedankt sich Huss bei der Ministerin. "Mit dem Gesundheitsreformfonds wird ein positives und starkes Instrument für alle gesetzlichen Krankenversicherungsträger errichtet, die damit gestärkt werden und für eine bessere und unmittelbare Versorgung eingesetzt werden können", betont der ÖGK-Obmann abschließend.