Die neue Studie nutzte Gesundheitsdaten, die bei der Musterung der schwedischen Rekruten zwischen 1972 und 1987 erhoben wurden, und verknüpfte diese mit Atherosklerosedaten aus der schwedischen Herz-Lungen-Bioimage-Studie von 2013 bis 2018. Dabei wurde der Zustand der Herzkranzgefäße, mittels Computertomografie bestimmt. Das mittlere Alter der Probanden war zur Datenauswertung 57,8 Jahre.
Die Ergebnisse deuten auf einen starken Zusammenhang zwischen Hypertonie im Jugendalter und dem Entwickeln von Verengungen der Herzkranzgefäße im mittleren Erwachsenenalter hin. Nach einer Nachbeobachtungszeit von 39,5 Jahren hatten 45,7 % eine Koronarstenose mit einer Einschränkung des durchgängigen Gefäßquerschnitts von bis zu 49 % und 8,6 % wiesen eine Herzkranzstenose von 50 % oder mehr auf. Erhöhter Blutdruck in der Adoleszenz war mit koronarer Stenose in einer Dosis-Wirkungs-Mode verbunden. Jugendliche mit Hypertonie im Stadium 2 hatten ein 84 % höheres Risiko für schwere koronare Stenosen. Die Häufigkeit von Verengungen der Herzkranzgefäße betrug bei ihnen insgesamt 10,1 %, stellten die Wissenschaftler:innen fest. Männer, welche im jugendlichen Alter keine erhöhten Blutdruckwerte aufgewiesen hatten, hatten nur zu insgesamt 6,9 % verdächtige CT-Befunde.
Wie sich aus den Auswertungen ergab, erhöhte sich das Atherosklerose-Risiko bereits ab einem systolischen Blutdruckwerten von 120 mmHg und diastolischen 80 mmHg. Das spricht für die geltenden Empfehlungen der internationalen Kardiologie-Fachgesellschaften, die zumindest zur Beobachtung und später zur Behandlung ab diesen Werten raten.
Eine US-Studie kam vor kurzem zu ähnlichen Ergebnissen, wenn Kinder im Alter von 7 Jahren einen höheren Blutdruck hatten, starben sie mit größerer Wahrscheinlichkeit bis Mitte 50 an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das Risiko war am höchsten für Kinder, deren Blutdruckwerte in Bezug auf Alter, Geschlecht und Größe zu den oberen 10 % gehörten. Wobei bereits ein erhöhter Blutdruck (zweithöchste Kategorie), wie auch regelrechte Hypertonie waren mit einem um etwa 40-50 % größeren Risiko eines frühen Herz-Kreislauf-bedingten Todes im Erwachsenenalter verbunden.
Die Ergebnisse unterstreichen, dass es wichtig ist, bereits im Kindesalter die optimale Herz-Kreislauf-Gesundheit zu fördern.