Der mit Medikamenten beschichtete Ballonkatheter ("drug coated balloon", kurz "DCB") hat sich bereits als Therapieverfahren bei kleineren Gefäßen bis zu 2,75 Millimetern Durchmesser etabliert. Dieses Jahr wurden dazu auch Handlungsempfehlungen veröffentlicht. Das Besondere dieser Therapieform ist, dass bei der Dehnung mit dem Ballon, die Medikamente, mit denen der Ballon beschichtet ist, tief in die gedehnten Gefäßwände hineinbefördert werden. Dies verhindert neue Ablagerungen.
Jetzt hat eine neue internationale Studie mit mehr als 3.300 Patient:innen gezeigt, dass das Verfahren auch bei Herzkranzgefäßen mit einem Durchmesser von mehr als 2,75 Millimetern eine wirksame und sichere Alternative zu den dort bislang üblichen Stents bieten kann. Nach einem Jahr war die Häufigkeit schwerwiegender Ereignisse wie plötzlicher Herztod, Herzinfarkt oder eine erneut notwendige Behandlung der Engstelle vergleichbar mit der bei modernen beschichteten Stents.
Im Jahr 2024 gab es bereits eine Studie mit beschichteten Ballonkathetern bei größeren Gefäßen, in der Stents eine besser Wirkung hatten. Die Beschichtung ist in diesen Fall jedoch eine andere und damit auch die Abgabe der Medikamente.
Die Autor:innen betonen, dass in Zukunft für viele Patient:innen eine Kombination aus beschichtetem Stent und Ballon die bestmögliche Therapie darstellen kann. Der beschichtete Ballon ermöglicht es, lange Stentstrecken zu vermeiden, die mittel- und langfristig erhebliche Nachteile für die Patient:innen bedeutet. In der interventionellen Gefäßtherapie wird versucht, Patient:innen mit weniger permanenten Implantaten zu behandeln.