Weltweit sind rund eine Milliarde Menschen von Schlafapnoe betroffen. Die Erkrankung wird durch Adipositas und Alkoholkonsum verstärkt, und führt zu chronischer Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und einem erhöhten Herz-Kreislauf-Risiko. Die bisherigen Behandlungsmöglichkeiten sind entweder eine CPAP-Beatmung oder ein Zungenschrittmacher. Viele Betroffene können sich mit diesen Therapiemöglichkeiten jedoch nicht anfreunden.
Das neue Medikament besteht aus einem Anticholinergikums (Aroxybutynin) und einem Noradrenalin-Reuptake-Hemmstoffes (Atomoxetin). Beide Medikamente sind bereits zugelassen: eines für Harninkontinenz, das andere für ADHS. Die entwickelte Wirkstoffkombination soll das Erschlaffen der Zungenmuskulatur hemmen und die Nervenaktivität im Rachenraum stützten. Die Studie zeigt, dass der Apnoe-Hypapnoe-Index durch das Medikament um 56 % sinkt. Außerdem wurde bei 22 % der Teilnehmer:innen eine vollständige Kontrolle der obstruktiven Schlafapnoe-Erkrankung erreicht. Diese Ergebnisse schaffen eine Grundlage für eine mögliche Zulassung im nächsten Jahr.