Eine neue Studie, erschienen im New England Journal of Medicine, untersuchte die Gewichtung der einzelnen Lebensstilfaktoren in Bezug auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen und ihre Auswirkungen auf die Lebenserwartung. Analysiert wurden Daten von 2,1 Millionen Teilnehmern aus 39 Ländern. Berechnet wurde die Auswirkung der Herz-Kreislauf-Risikofaktoren für Personen im Alter von 50 Jahren mit den Konsequenzen bis zum Alter von 90 Jahren.
Ohne die fünf Risikofaktoren beträgt das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung für Frauen 13 %, für Männer 21 %. Mit den fünf problematischen Lebensstillen steigert sich die Häufigkeit auf 24 % bei Frauen und 38 % bei Männern. Dies wirkt sich auch auf die Mortalität aus. Ohne diese Risikofaktoren sterben 53 % der Frauen und 68 % der Männer, bevor sie 90 sind. Wenn sie alle Gefährdungspotenziale aufweisen, steigt die Gesamtmortalität auf 88 % bei Frauen und 94 % bei Männern. Die wichtigsten Faktoren sind Diabetes und Rauchen. Frauen, die nicht rauchen, gewinnen 5,5 Jahre (Männer 4,8 Jahre) bis zum Auftreten einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Ohne Diabetes gewinnen Männer 4,2 Jahre und Frauen 4,7 Jahre. Die anderen drei Faktoren, Bluthochdruck, LDL-Cholesterin und Normalgewicht, führen zu einem Zeitgewinn von 1 – 2 Jahren. Ohne die fünf Risikofaktoren im Alter von 50 Jahren haben Frauen eine im Durchschnitt um 14,5 Jahre höhere Lebenserwartung. Bei den Männern beträgt dieser Unterschied in der Lebenserwartung 11,8 Jahre.
Der mittlere Lebensabschnitt (55 bis 60 Jahre) kann jedenfalls entscheidend für das weitere Schicksal der Menschen sein. Werden in dieser Zeit vorher bestehende schädliche Lebensstilfaktoren und weitere Gefährdungen beseitigt oder unter Kontrolle gebracht, wirkt sich das ausgesprochen positiv aus. Die Kontrolle des Bluthochdrucks war mit den meisten zusätzlichen Lebensjahren ohne Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden. Rauchstopp war mit den meisten zusätzlichen Lebensjahren insgesamt verbunden.