Österreich ist bei der HPV-Impfung noch weit vom WHO-Ziel von 90 % entfernt. Nur 52 % der 14-jährigen Mädchen und Jungen sind geimpft. Das neue Weißbuch identifiziert Maßnahmen, die sofort und koordiniert umsetzbar sind, um die Impfrate zu erhöhen. Gefordert werden zum Beispiel ein Einladungssystem zur Impfung, der Ausbau oder die Reaktivierung von Schulimpfungen durch Schulärzt:innen, mehr Impforte in Arbeitsstätten, bessere Dateninstrumente wie den e-Impfpass, ein strukturiertes HPV-Screeningprogramm und ein jährlicher HPV-Report. Außerdem werden auf einige Unklarheiten hingewiesen. Es sollten auch Personen über 30 Jahre geimpft werden. Durch den Wegfall der Fachärzt:innenbeschränkung sind alle Ärzt:innen berechtigt, auch über ihre Haupt-Patient:innen-Gruppe hinaus zu impfen. Etwa Kinderärzt:innen die Eltern der Kinder oder Gynäkolog:innen die Begleitung ihrer Patient:innen. Die Expert:innen kommen zu dem Fazit, dass jetzt gehandelt werden muss, damit vermeidbare HPV-Krebserkrankungen bald der Vergangenheit angehören.
Die Immunisierung ist laut österreichischem Impfplan zwischen dem vollendeten neunten und zwölften Lebensjahr empfohlen und vorerst ebenfalls kostenlos bis zu einem Alter von 30 Jahren. Für Über-20-Jährige gilt das Angebot jedoch nur mehr bis Jahresende. Daher sollte, um auch die zweite Dosis im empfohlenen Abstand von sechs Monaten noch gratis zu bekommen, in den kommenden Tagen die erste Dosis verabreicht werden.
Mehr Information zur Impfung, HPV-Test oder Behandlung finden Sie im Weißbuch.