Das Hauptziel des ACCN besteht darin, das Leben von Krebspatient:innen zu verbessern, indem Krebsforschung gefördert und die Versorgungslandschaft optimiert wird.
Das ACCN hebt den Kampf gegen Krebs in Österreich auf ein neues Niveau und startet ein Leuchtturmprojekt, betonten der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Martin Polaschek sowie die Leiter:innen der CCCs aus Graz, Innsbruck und Wien in einem Pressegespräch.
Bereits jetzt agiert Österreich innerhalb der EU als Vorreiter im Kampf gegen Krebs, einem Hauptziel des Forschungsförderungsprogramms "Horizon Europe" bis 2030. Die Kooperation der drei Comprehensive Cancer Center soll nun Ressourcen und Fachwissen bündeln, um innovative Behandlungsansätze und Forschungsergebnisse direkt den Krebspatient:innen zugutekommen zu lassen.
"Ein weiteres Ziel der Kooperationspartner ist es, durch die Vernetzung von lokalen Strukturen die Prävention und die Spitzenmedizin in der Onkologie in Österreich weiter zu verbessern", erklärt Shahrokh Shariat, Leiter des CCC Vienna sowie der Universitätsklinik für Urologie der MedUni Wien und des AKH Wien. Als Beispiel für den Mehrwert des neuen Netzwerks nannten die Experten mehr Möglichekiten in der Präzisionsonkologie, also der zielgerichteten Therapie von Patient:innen über Tumormerkmale.
Neben der Harmonisierung von Krebsbiobanken soll weiters auch ein digitalen Tumorboards geschaffen, erklärt Shariat. Dies sei mitunter wichtig, um wirklich allen Patient:innen den Zugang zu einer optimalen Behandlung zu garantieren.
Die enge Zusammenarbeit zwischen den CCCs und anderen Forschungsgruppen in Wien und Innsbruck zeigt bereits erste Erfolge. Ein von der Medizinischen Universität Innsbruck koordiniertes Projekt erforscht die Rolle der Mikrobiota bei Blasen- und Prostatakarzinomen. In einem Kollaborationsprojekt zwischen Wien und Innsbruck wird erstmals untersucht, welche Mikrobiota mit diesen Tumoren assoziiert sind und ob sie als Marker für die Vorhersage einer Behandlungsreaktion dienen können. Diese Erkenntnisse könnten nicht nur für Prostata- und Blasenkrebs relevant sein, sondern auch für die Behandlung anderer Krebserkrankungen.