Menschen, die die Wirkstoffe erhielten, nahmen während der Therapie erheblich an Gewicht ab, dies hielt aber nur ein paar Wochen an. Acht Wochen nach Therapieende beginnt meist eine deutliche Gewichtszunahme, die viele Wochen anhält. Das Ausmaß der Zunahme ist nach Studienangaben zwar je nach Medikament und Lebensstilveränderung unterschiedlich stark, es gebe aber einen deutlichen Trend zur Gewichtszunahme nach Abschluss der Medikamenteneinnahme.
Für die nun veröffentlichte Metaanalyse wurden die Ergebnisse von elf unabhängigen Studien aus der ganzen Welt zusammengefasst, unter anderem zu den Arzneistoff Orlistat, den Kombinationen Naltrexon/Bupropion und Phentermin/Topiramat sowie zur Wirkstoffgruppe der GLP-1-Rezeptor-Agonisten (Wegovy und Ozempic). Wer in der Therapie mit diesen Medikamenten zunächst einen starken Gewichtsverlust hatte, nimmt laut den Daten hinterher stärker wieder zu. Selbst wenn die Patienten dann an einem Programm teilnahmen, um ihren Lebensstil, wie etwa Ess- und Bewegungsverhalten, zu verändern.
Das Ergebnis der Studie legt nahe, dass zur Gewichtsstabilisierung eine lebenslange Einnahme erforderlich sein wird. Zahlen aus den USA lassen aber befürchten, dass dies vielen nicht bewusst ist oder von ihnen in Kauf genommen wird. Den zwei Drittel der gegen Adipositas behandelten Menschen, meist Selbstzahler, hören im Laufe eines Jahres wieder damit auf. Diabetologen raten, statt zum Medikament zu greifen, stattdessen zu mehr Prävention. Insbesondere da die Behandlung mit GLP-1-RPA einige hundert Euro pro Monat kostet und etwa 23 % der Bevölkerung Adipositas hat. Möchte man allen Betroffenen Zugang zu diesen Medikamenten ermöglichen, zeigt sich wie schwierig dies zu finanzieren wird.