Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung und etwa 3-5 % der über 60-Jährigen ist betroffen. Die neue Studie zeigt, dass Vorhofflimmern durch extreme Temperaturen beeinflusst wird. Die Forscher:innen nutzten telemedizinische Patient:innendaten von Herzschrittmachern und verglichen diese mit Wetterdaten der jeweiligen Wohnorte. Analysiert wurden der Zusammenhang mit Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck und Niederschlag.
Kälte, Tageshöchstwerte um den Gefrierpunkt, führt dazu, dass Vorhofflimmern häufiger auftritt. Hitze, Tageshöchsttemperaturen um die 30 Grad, dagegen führt zu einer Verlängerung der Vorhofflimmern-Episode. Bei Hochrisikopatient:innen verdoppelte sich die Wahrscheinlichkeit, dass eine Episode über den nächsten Tag hinaus anhielt. Je länger das Vorhofflimmern geht, desto höher ist die Vorhofflimmerlast (AF burden), und dies erhöht auch das Schlaganfallrisiko drastisch. Regen hat keinen Einfluss, aber Luftdruckänderungen und sehr hohe Luftfeuchtigkeit haben eine zusätzliche Wirkung.
Menschen mit erkannter Herzrhythmusstörung oder erhöhtem Risiko sollten daher hohe Temperaturen möglichst meiden und bei Hitze verstärkt auf den Kreislauf achten. Der Klimawandel mit häufigeren Extremtemperaturen dürfte das Herz-Kreislauf-System in Zukunft noch deutlich stärker belasten.