Die neue Studie zeigt die Vorteile der digitalen Methode im Vergeich zur herkömmlichen Blutzuckerselbstmessung mittels Fingerstich. 375 Frauen wurden entweder der Studiengruppe mit kontinuierlicher Echtzeit-Glukosemessung (real-time Continuous Glucose Monitoring, rt-CGM) oder der Gruppe mit punktueller Blutzuckerselbstmessung per Fingerstich (Self-Monitoring of Blood Glucose, SMBG) zugeteilt und bis zur Entbindung mit leitlinienkonformen Behandlungsstandards betreut.
Eine frühzeitige Diagnose und konsequente Therapie von Schwangerschaftsdiabetes kann das Risiko für ein übermäßiges Wachstum des Kindes, das daraus resultierende Geburtsproblem, aber auch die frühkindliche Prädisposition für Übergewicht und Stoffwechselerkrankungen verringern. Die Auswertung der Geburtsdaten im Rahmen der Studie zeigt hier einen klaren Vorteil der kontinuierlichen Glukosemessung: Nur 4 % der Frauen in der rt-CGM-Gruppe brachten ein überdurchschnittlich schweres Kind zur Welt, während es in der Kontrollgruppe 10 % waren. Darüber hinaus lagen die durchschnittlichen Geburtsgewichtsperzentilen in der rt-CGM-Gruppe niedriger, was darauf hinweist, dass die Kinder dieser Frauen seltener übermäßig wuchsen und häufiger im normalen, erwarteten Größenbereich lagen.
Auffällig war, dass in beiden Studiengruppen mehr Neugeborene mit unterdurchschnittlichem Geburtsgewicht zu verzeichnen waren. Das könnte darauf hinweisen, dass ein sehr strenges Zuckermanagement möglicherweise auch das Risiko für zu geringes fetales Wachstum beeinflussen kann, dies bedarf weiterer Untersuchungen. Außerdem müssen die optimalen Blutzucker-Zielwerte noch genauer definiert werden, um sowohl ein Überwachstum als auch ein Unterwachstum des Fötus zu vermeiden.