Hausärzt:in 07-08/2025
Ärzt:in Assistenz 2025

Chip identifiziert allergisches Asthma

Asthma hat häufig eine allergische Ursache. Wissenschaftler:innen der KL Krems und der MedUni Wien haben jetzt einen Allergie-Chip entwickelt, der zuverlässig allergisches Asthma identifiziert und damit eine spezifischere Behandlung ermöglicht.

Asthma ist eine der häufigsten chronischen Lungenerkrankungen und betrifft weltweit etwa 300 Millionen Menschen. Trotz der bekannten Vielfalt in Ausprägung und Ursache erhalten die meisten Patient:innen eine standardisierte, symptomorientierte Therapie, die meist aus inhalativen Kortikosteroiden und Bronchodilatatoren besteht. In den letzten Jahren wurden diese vereinzelt mit teuren Biologika ergänzt.  

Die am weitesten verbreitete Form ist das allergische Asthma, und dafür steht mit der allergenspezifischen Immuntherapie (AIT) eine etablierte, ursächliche Therapie zur Verfügung. Jedoch fehlt bisher eine einfache und präzise Möglichkeit, Personen zu identifizieren, die tatsächlich davon profitieren.

Der neue Chip enthält 63 definierte inhalative Allergenmoleküle aus typischen Quellen, wie etwa Pollen, Hausstaubmilben, Schimmelpilzen oder Tierhaaren. Bei der Analyse von Blutproben von 436 Personen mit Asthma aus der LEAD-Studie identifizierte der Test in über 70 % der Fälle spezifische IgE-Sensibilisierungen, dies ist ein klares Zeichen für ein allergisches Asthma. Außerdem zeigte diese Gruppe zudem typische klinische Merkmale wie jüngeres Alter, bessere Lungenfunktion und geringeren Bedarf an Kortikosteroiden, trotz niedrigerer Entzündungswerte.

Die Wissenschaftler:innen hoffen jetzt, dass der Chip zukünftig in die klinische Routine integriert wird. Er könnte vielen Patient:innen den Zugang zu einer effektiven, leistbaren Immuntherapie eröffnen, und zugleich helfen, den unnötigen Einsatz teurer Biologika zu vermeiden.