Hausärzt:in 10/2025
Ärzt:in Assistenz 2025

Schilddrüsenunterfunktion und psychische Erkrankungen

seitliches Profil eines Mannes, bei dem  das Gehirn und die Wirbelsäule und das Lymphsystem verdeutlicht
Risiken, Symptome und Behandlungsoptionen.
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Schilddrüsenhormone regulieren über verschiedene Mechanismen den zellulären Energiestoffwechsel vieler Organe. Im Gehirn kommt es zudem zu Interaktionen mit anderen Neurotransmitter-Systemen (z. B. dem Serotonin-System).
Inhaltsverzeichnis
Autor:in
Hans Zieren

Prof. Dr. Hans Zieren (Chefarzt in der Spezialklinik für Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie im Sana-Krankenhaus in Köln-Hürth, Gründer des Deutschen Schilddrüsenzentrums)

Auch das im Hypothalamus gebildete und für die Schilddrüsenregulation wichtige Thyreotropin-Releasing-Hormon (TRH) moduliert in verschiedenen Hirnregionen die neuronale Aktivität. Eine Hypothyreose bewirkt eine Verlangsamung bzw. Drosselung diverser Hirnfunktionen. Besonders fatale Folgen hat eine Unterfunktion der Schilddrüse für die embryonale und frühkindliche Hirnreifung, sodass es zu schwerwiegenden und irreversiblen Schäden kommen kann (z. B. Kretinismus). Beim adulten Gehirn kann eine Hypothyreose zu verschiedenen psychischen und kognitiven Symptomen unterschiedlicher Ausprägung führen.