Sie äußert sich in Schmerzen, Pollakisurie, Nykturie und imperativem Harndrang in unterschiedlicher Ausprägung sowie einer Kombination der Symptome.1 Als Ursachen werden u. a. Autoimmunprozesse, Gefäßverschlüsse, hormonelle oder psychogene Faktoren angenommen. Betroffen sind hauptsächlich Frauen ab dem 40. Lebensjahr. Der Befund interstitielle Zystitis ist eine Ausschlussdiagnose, die anhand der klinischen Symptomatik, der Befunde der Zystoskopie und des Miktionsprotokolls gestellt wird. Ähnliche Symptome können sich zeigen, wenn etwa bösartige Blasentumoren, Harnleitersteine, bakterielle Infekte, eine Blasentuberkulose sowie bei Männern eine Prostatitis vorliegen.
Mittels der Zystoskopie lässt sich erkennen, dass die tieferen Zwischenräume in der Blasenwand chronisch entzündet sind. Es kommt zu narbigen Veränderungen, die wiederum die Blasenkapazität deutlich vermindern. Multiple stecknadelkopfgroße Glomerulationen, die bei der Distension gefunden werden, sind ebenfalls ein Kennzeichen der IC.1
Gezielte Behandlung
Die Behandlung sollte multimodal und nach einem Stufenschema erfolgen (siehe Abbildung). Wichtige Aspekte sind:
- Keine rezidivierende Antibiotikatherapie ohne Keim- und Resistenznachweis im Katheterurin durchführen.
- Ein adäquates Schmerzmanagement steht am Anfang des individualisierten Therapieplanes.
- Konservative, nichtinvasive Behandlungen sollten immer vor irreversiblen stehen.
Die Leitlinie zur IC1 befindet sich zurzeit in Überarbeitung, wobei phytotherapeutischen Verfahren in Zukunft mehr Bedeutung eingeräumt werden soll. Idealerweise enthalten sie Kombinationen von natürlichen Inhaltsstoffen, die die Blase unterstützen, Symptome lindern, das urogenitale Mikrobiom ins Gleichgewicht bringen und/oder zukünftigen Problemen vorbeugen.