Hausärzt:in 11/2025
Ärzt:in Assistenz 2025

Viele Demenzfälle vermeidbar

Eine neue Studie zeigt, dass etwa 36 % der Demenzfälle in Deutschland vermeidbar wären, denn sie hängen mit Risikofaktoren zusammen. 

Grundlage der Studie waren Daten des Deutschen Alterssurvey 2023. Es gibt 14 veränderbare Risikofaktoren, die mit Demenz im Zusammenhang gebracht werden. 12 davon wurden anhand der Alterssurvey-Daten untersucht. Das Ergebnis ist, dass etwa 36 % der Demenzfälle auf diese 12 veränderbaren Risikofaktoren zurückzuführen sind. Dazu gehören unter anderem Bluthochdruck, Schwerhörigkeit, zu hohe Blutfettwerte, niedriges Bildungsniveau und körperliche Inaktivität.

Prävention könnte viele dieser Fälle verhindern, Modellrechnungen gehen davon aus, dass die Reduktion der Risikofaktoren um 15 % etwa 170.000 Demenz-Fälle in Deutschland verhindern könnte. Die Faktoren, die in Deutschland besonders stark zur Demenzhäufigkeit beitragen, sind Depressionen, Schwerhörigkeit, niedriges Bildungsniveau, Übergewicht und Diabetes.

Die Risiken für Demenz sind ungleich verteilt, daher konnten verschiedene Risikomuster identifiziert werden:

  • Stoffwechsel-Profil (metabolisch) – ca. 18 %: häufig Bluthochdruck, Übergewicht, erhöhte Cholesterinwerte und Diabetes.
  • Sinnes-Profil – ca. 23 %: vor allem Hör- und Sehbeeinträchtigungen.
  • Alkohol-Profil – ca. 24 %: erhöhtes Risiko durch Alkoholkonsum.
  • Niedrigrisiko-Profil – ca. 36 %: insgesamt wenige Risikofaktoren.

Die Risikoprofile sind klar mit sozialen und regionalen Merkmalen verknüpft, darunter Alter, Bildung, Region und Stadt-Land-Unterschiede. Die Ergebnisse zeigen, dass ein enormes Potenzial für Prävention besteht.