Hausärzt:in 05/2025
Ärzt:in Assistenz 03/2024

Venöse Thromboembolien bei Kindern: Rivoraxoban Therapie

Eine Studie der MedUni Wien bestätigt, dass Rivoraxoban eine altersgerechte Therapie ist, die auch bei langfristiger Anwendung wirksam und sicher ist. 

Venöse Thromboembolien stellen bei Kindern mit schweren Grunderkrankungen eine bedrohliche Komplikation dar. Lange wurden Kinder mit Antikoagulanzien für Erwachsene, wie Heparin oder Vitamin-K-Antagonisten, in Off-Label-Anwendung behandelt. Diese Medikamente haben den Nachteil, dass sie injiziert werden und regelmäßige Blutkontrollen notwendig sind. Im Jahr 2020 wurde eine Studie veröffentlicht, dass der gerinnungshemmende Wirkstoff Rivaroxaban bei Kindern mit venösen Thromboembolien eine zumindest gleich gute Wirkung und Sicherheit wie die bis dahin eingesetzten Standardtherapien hat und darüber hinaus eine Reihe von Vorteilen für die jungen Patient:innen bietet. Seit 2021 ist Rivaroxaban weltweit für Kinder zugelassen. Die jetzt publizierte Langzeitstudie zeigt, dass Rivaroxaban sicher und wirksam ist und nur ein geringes Risiko für ein erneutes Auftreten von VTE und für schwerwiegende Blutungen besteht. 

Studienleiter Christoph Male sagt: "Unsere EINSTEIN-Jr-Studie und die jetzt vorliegende Langzeituntersuchung zeigen, dass Rivaroxaban bei Kindern nicht nur im akuten Behandlungszeitraum, sondern auch langfristig eine wirksame und sichere Option zur Vorbeugung erneuter Thrombosen darstellt – und damit erstmals eine wissenschaftlich fundierte, altersgerechte Alternative zu bisherigen Standardtherapien bietet".