Hausärzt:in 06/2025
Ärzt:in Assistenz 03/2024

Risikofaktoren für BK Virus- Komplikationen nach Nierentransplantation identifiziert

Eine Studie der MedUni Wien identifiziert beeinflussbare Risikofaktoren für BK Virus-Komplikation nach einer Nierentransplantation. 

Infektionen oder Reaktivierungen des BK-Polyomavirus zählen zu den häufigsten Komplikationen nach einer Nierentransplantation und kann zu einer Schädigung des Transplantats führen. Bislang fehlen wirksame Medikamente gegen das Virus, daher ist eine frühzeitige Erkennung von Risikopatient:innen wichtig. 

Untersucht wurden die Auswirkungen verschiedener Immunsuppressiva, insbesondere Tacrolimus im Vergleich zu Cyclosporin, der Einsatz von Kortikosteroiden, Rituximab, Mycophenolat-Mofetil, mTOR-Inhibitoren sowie von Antithymozytenglobulin im Vergleich zu IL-2-Rezeptorantagonisten. Auch der Einfluss der ABO-Blutgruppeninkompatibilität zwischen Spender:in und Empfänger:in sowie der Einsatz von Ureterstents wurde analysiert.

Die Ergebnisse zeigen, dass Kortikosteroide mit einem erhöhten Risiko für drei von vier untersuchten Virus-Komplikationen in Zusammenhang stehen. Auch für Tacrolimus und Antithymozytenglobulin ließ sich in jeweils zwei Endpunkten ein signifikanter Zusammenhang feststellen. Einzelne Risikozusammenhänge wurden mit dem Tacrolimus-Blutspiegel, der ABO-Inkompatibilität, Rituximab, Mycophenolat, mTOR-Inhibitoren und Ureterstents festgestellt. Trotz der identifizierten Assoziationen lassen die Ergebnisse vermuten, dass die Risikofaktoren nicht einzeln, sondern im Zusammenspiel miteinander und folglich die daraus resultierende individuelle Immunkompetenz entscheidend ist. Dass die meisten Risikofaktoren zugleich jedoch wichtige Medikamente zur Abstoßungsprophylaxe darstellen, unterstreicht die Komplexität des Problems und den Bedarf wirksamer antiviraler Medikamente und personalisierter Konzepte zur optimalen Transplantatnachsorge.