Hausärzt:in 10/2025
Ärzt:in Assistenz 2025

Risiko für Myokarditis nach COVID-19 höher als nach Impfung

Eine neue Studie aus England untersuchte das Risiko für seltene vaskuläre und entzündliche Erkrankungen bei Kindern nach einer COVID-19-Diagnose oder nach einer Impfung.

Nach einer ersten COVID-19-Diagnose haben Kinder und Jugendliche bis zu 12 Monate lang ein erhöhtes Risiko für seltene vaskuläre und entzündliche Erkrankungen. Aber auch nach eine Impfung geht bis zu 4 Wochen danach mit einem erhöhten Risiko für seltene Myokarditis oder Perikarditis einher. Im Rahmen einer retrospektiven, bevölkerungsbasierten Kohortenstudie wurden elektronische Gesundheitsakten von 13.896.125 Kindern und Jugendlichen in England zwischen Januar 2020 und Dezember 2022 analysiert. 

Es traten Komplikationen wie arterielle thrombotische Ereignisse (ATE), venöse thrombotische Ereignisse (VTE), Thrombozytopenie, Myokarditis oder Perikarditis sowie systemische Entzündungszustände auf. Eine COVID-19-Diagnose war in der ersten Woche mit einem höheren Risiko für ATE assoziiert, der adjustierte Hazard Ratio (aHR) betrug 2,33, und auch das Risiko für VTE (aHR 4,90), Myokarditis oder Perikarditis (aHR 3,46) war erhöht. Die Inzidenz ging zwar in Woche 2-4 zurück, blieb aber über 12 Monate erhöht, für VTE (aHR 1,39), Thrombozytopenie (aHR 1,42) und Myokarditis oder Perikarditis (aHR 1,42). 

Die Impfung stand mit einem erhöhten Risiko für Myokarditis oder Perikarditis innerhalb der ersten 4 Wochen in Zusammenhang. Die aHRs verringerten sich von 6,17 in der ersten Woche auf 1,84 nach 2-4 Wochen. Über diesen Zeitraum hinaus wurde jedoch kein erhöhtes Risiko beobachtet und es gab keine Hinweise auf das langfristige Auftreten einer Myokarditis nach der Impfung. Nach der COVID-19-Diagnose betrug das absolute zusätzliche Risiko für Myokarditis oder Perikarditis innerhalb von 6 Monaten 2,24 pro 100.000 Personen. Nach der Impfung belief es sich hingegen auf 0,85 pro 100.000 Personen.